w.s. scripsit 1966

abstander ging durch die belebten straßen, als hätte er etwas verloren. niemand konnte seine augen sehen, denn sein blick war auf das unregelmäßige muster der straßensteine gebannt. er trug keine gedanken hinter seiner stirn, denn er hatte sie an der letzten straßenecke verloren. oder war es die vorletzte. darüber dachte er nicht nach. es störte ihn nicht, daß er manchmal die unwilligen blicke der passanten auf sich zog, wenn er einmal einen von ihnen übersah und nicht platz machte. gedankenverloren setzte er einen fuß vor den anderen, die richtung zählte nicht. der lärm konnte den unsichtbaren schild nicht durchdringen, den er gleichsam als schutz vor sich her trug. seine hände baumelten im toten rhythmus seine schritte. ziellos. vergeblich.
abstandniemand hatte ihn gesehen. nur ich bin ein stück mit ihm mitgegangen, zählte seine schritte. dann habe ich ihn in der menschenmenge verloren.
abstandseither sehe ich ihn jeden tag, einmal in dieser, einmal in jeder straße, dann in keiner.
abstandgrüßen sie ihn von mir, denn ich habe ihn verstanden.

strassensteine-pflaster