Ich strecke meine Hand
nach meinen Träumen aus,
nach alten, leergelebten Bildern,
um neu sie mir zu ordnen,

doch sie zerbrechen
in tausend Augenblicke,
die keine Ordnung kennen
und keine Zeit des Bleibens haben.

Sie lassen sich – entmutigt –
in meinem müden Herzen
zu keinem Leben fügen
und zu keiner Spur.

So stehe ich mit meiner Sehnsucht
vor einer ungelebten Zukunft,
die in der Ahnung von einem Morgen
nur das Gestern in sich trägt.

So fließt in mir zusammen
das Nichts in stummer Ewigkeit.
Das Jetzt ist ohne Dauer
und voll Versäumnis.

Nebel
[Aquarell: Brückenbogen; w.s. 09/06)


[Verzeichnis der Texte]

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.