Ich geb dich frei

Ich geb dich sehnend frei
aus einem müden Herzen,
beschließ mich selber
im Dunkel meiner alten Einsamkeit.

Ich schließe alle Fenster,
damit kein Lichtstrahl
einer eitlen Hoffnung
in meine Stille bricht.

Schweigt doch ihr Stimmen
der quälenden Erinnerung.
Ich fliehe eure trügerischen Bilder.

Kehr‘ ein, mein Bruder Furcht,
begleit‘ mich Schwester Spott,
bis alle meine Träume schweigen.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Ich geb dich frei“

  1. Avatar von Erich Fried

    Das Leben
    wäre
    vielleicht einfacher
    wenn ich dich
    gar nicht getroffen hätte

    Weniger Trauer
    jedes Mal
    wenn wir uns trennen müssen
    weniger Angst
    vor der nächsten
    und übernächsten Trennung

    Und auch nicht soviel
    von dieser machtlosen Sehnsucht
    wenn du nicht da bist
    die nur das Unmögliche will
    und das sofort
    im nächsten Augenblick
    und die dann
    weil es nicht sein kann
    betroffen ist
    und schwer atmet

    Das Leben
    wäre vielleicht
    einfacher
    wenn ich dich
    nicht getroffen hätte
    Es wäre nur nicht
    mein Leben

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