Das Linzer Auge liegt an Land
und wollte doch so gerne schwimmen.
Nun ruht es stumm an Urfahrs Strand
und aus dem Aug‘ die Tränen rinnen.
Tief drin, in seinem rost’gen Herzen
spürt jetzt es nur Verbitterung,
doch äußerlich an seinem Rumpf
schmerzt heftig die Zerknitterung.
Die Hoffnung auf ein langes Drehen
war am Fronleichnamstag zerrissen.
Man kann die Resignation verstehen:
die Zukunft ist total beschissen.
[Bild aus der Fotostrecke Linzer Auge, gestrandet , Werner Stangl 2010]
Es wollte nicht mehr sein
wo alle es verlachten
es war zu zart, zu klein
verletzt wie sie nie dachten
So ließ es einfach los
als Wellen es umspülten
in tiefes Wasser bloß
wo tote Seelen fühlten
Der Himmel hat geweint
der Tränen stiller Glaube
im Strome nur vereint
mit dem verlinzten Auge