Frühling
Der Frühling hat viele Geräusche,
doch in der letzten Nacht
schwiegen die Knospen,
blieben ein fragiles Versprechen.
Der Wind
Der Wind fegt das Laub aus den Bäumen,
damit sie der Winter nicht bricht.
So stehen sie schutzlos
und geschützt zugleich.
Nacht
Der Fluss ist eine glänzende Kette,
der Mond ein weißes Auge für die Hügel.
Das helle Herz der Stadt
ruht wie ein halb aufgeschlagener Fächer
bis zur Morgendämmerung.
Morgenmond
Der Schatten des Morgenmonds
schwebt wie Schnee auf die Erde.
Allein die Poesie
lächelt dem Himmel entgegen.
Aus der Sammlung „Lyrische Miniaturen„.