Ich bring euch Kunde hier von einer Frau,
die etwas ganz Besond’res ist,
darum höret hin jetzt ganz genau,
damit sie euch sich ganz erschließt..

In Zwettl an der Rodl trat sie in die Welt,
dort, wo das Leben anders klingt,
wuchs auf sie zwischen Wald und Feld,
wo leis’ der Wind von Ferne singt.

Sie zog nach Linz, in eine Stadt,2819
wo sich die Donau trefflich beugt
und auch ein Glasscherbenviertel hat,
von der die Franckstraße zeugt.

Mit einem Mann an ihrer Seite,
der ihr Herz mit Mut gewann,
ging sie in des Mühlviertels Weite,
nach Bad Leonfelden sodann.

Drei Kinder führte sie liebend durchs Leben,
teilte mit ihnen Glück und auch Schmerz,
heute vier Enkel ihr Freude nun geben,
mit Frohsinn erleuchten ihr gütiges Herz.

Mit dem Gatten, wie in früheren Tagen,
fliegt sie anmutig über das Tanzparkett,
auch beim Bauchtanz kann keine sie schlagen,
oft tanzt erschöpft sie ins nächtliche Bett.

Skifahren, wandern, bergab und bergauf,
auf dem Eis, da fliegt sie dahin,
in den Seen schwimmt sie zuhauf,
auch in Meeren sieht man sie ziehn.

Am Dienstag ist sie besonders gesellig,
da findet man sie in der Damenrunde,
Ausflüge, Theater, Literatur sind fällig,
von Gesprächen und Lachen berichtet die Kunde.

Auch die Kunst wird von ihr geschmückt,
sei es beim Zeichnen, beim Aquarell,
gar manches Bild ist ihr glänzend geglückt,
auch in Acryl strahlt Vieles gar hell.

Wenn ihr nun alle wissen wollt,
ob dieses Wunder euch bekannt,
so sei der Vorhang weggerollt,
Roswitha wird sie lobend genannt.


Version 1

Version 2