Jetzt in da Corona-Krise
is des gaunze Lebm a Mist.
Mei Laune is total a miese,
denn i bin Polyamorist.
Do huck i z’Haus
und was net, wos i tua.
Wia kummt ma ohne Liebe aus?
Ma kummt si übaflüssig vua.
De Nochbarin is zwoa daham,
doch leida is ia Oida z’Haus.
So bleibt des ollas nua a Tram,
do geht si heit ka Gspusi aus.
De Köllnerin geht auf Distanz,
nua mit de Augn derf i kostn.
Des is a gaunz a großa Pflanz,
i kaun jetzt mit mia söba prostn.
Und auf da Stroßn is net bessa:
a jede mocht an großn Bogn.
Mei Frust wiad ollaweu nua gressa,
wos soi i eich dazu no sogn?
Wia glücklich san de Monogamen,
de haum ia Schatzi bei da Haund.
Von sowos kaun i jetzt nua tramen,
so stoarr i bsoffn auf die Waund.
Aum bestn is, i loss mi infizian.
Do kumm i glei ins Kraunknhaus.
Daun kaun i durt herumspaziern,
suach mia a schoafe Schwesta aus.
Veröffentlich in „Die Corona Anthologie II“ by Cognac & Biskotten – Thomas Schafferer (Hrsg.). 2023.
Veröffentlicht in der Alberndorfer Anthologie Nr. 13, Verlag Freya, Linz, 2021.
Ursprünglich verfasst für DUM – das ultimative Magazin Nr. 94: BEZIEHUNGSSTATUS – gö, du mogst mi!?