In einer Stadt fiel der Regen nicht wie anderswo, denn er kam leise, fast schüchtern daher, als würde er die Stille nicht stören wollen, die zwischen den alten Gebäuden aus Stein lag. Die Menschen hatten sich an das sanfte Trommeln auf den Dächern gewöhnt, an den Petrichor, der durch die Straßen zog und die Geschichten alter Zeiten flüsterte. Eines Tages jedoch änderte sich der Regen, denn er fiel nicht mehr sanft auf die Dächer der Stadt, sondern prasselte wild und ungestüm auf alles herab. Die Bewohner, die den Regen als ihren ständigen Begleiter kannten, spürten eine Veränderung in der Luft, und es war, als ob der Regen etwas erzählen wollte.
Unter ihnen lebte ein Mädchen namens Regina, das den Regen mehr liebte als alles andere. Sie lauschte den Tropfen, die wie eine Symphonie auf den Blättern der Bäume spielten, und fühlte, wie jede einzelne Perle eine eigene Geschichte erzählte. An jenem Tag, als der Regen seine Melodie änderte, beschloss Regina, seinem Ruf zu folgen. Sie zog ihren Mantel fest um sich und trat hinaus in die Flut. Mit jedem Schritt, den sie setzte, schien der Regen lauter zu singen, und bald tanzte sie durch die Pfützen, als wäre sie Teil eines vorzeitlichen Rituals. Der Regen umhüllte sie wie ein Schleier, und in diesem Moment fühlte sie sich verbunden mit der Welt um sie herum.
Die Geschichte des Regens war eine der Erneuerung, des Loslassens und des Neubeginns. Er wusch die alten Erzählungen fort und brachte frische Gedanken, neue Träume. Regina erkannte als erste, dass der Regen nicht nur Wasser war, sondern das Leben selbst, das in unzähligen Formen fließt und alles auf seinem Weg nährt. Als der Regen schließlich nachließ und die ersten Sonnenstrahlen die nassen Straßen küssten, war Regina nicht mehr dieselbe, denn sie hatte die Sprache des Regens verstanden und wusste, dass jeder Sturm, egal wie wild, letztendlich vorübergeht und Platz für einen neuen Anfang macht.
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