Von der Autobahnmonotonie erschöpfte Busse spucken
ihre Ladungen durch die Stadttore.
Die Choreografie des Haufens
verwandelt sich allmählich in einen Entenmarsch.
Eilfertig vorauswinkende Fremdenführer
dirigieren ihre schnatternden Tänzer
durch das Labyrinth der sonnenaussperrenden Gassen.
Unbeirrt füllen sie in einer monotonen Litanei
mit noch mehr Königen und Kaisern
die von Jahreszahlen längst verstopften Ohren.
Vorbeifahrende Mopeds
zerknattern den unaufhaltsamen Vortrag.
Einige von der letzten Nacht
zurückgelassene Jugendliche
sorgen für alkoholisches Lokalkolorit,
in Nischen kauernde Drogenjunkies verbreiten
austauschbaren Weltstadtflair.
Sehnsuchtsvolle Gedanken schweifen ab
in unterbevölkerte Schanigärten.
Die Aufmerksamkeit der Touristen
verabschiedet sich – zwischendurch –
in einer stadttypischen Parfummischung
aus animalischen Ausscheidungen und Nahrungsmitteln.
Nur einer lächelt am Ende der Gruppe:
er hat das Hörgerät ausgeschaltet.
Gelesen im Rahmen von FEDERSPIEL ab 16:47:
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