Kategorie: Sonette

  • Linzer.Auge:Nach.Ruf

    Das Linzer Auge ist entschwunden, sein Platz in Urfahr ist verwaist. Ein Heim im Himmel hat’s gefunden, wo es ein Chor der Engel preist. Kein Glück ward ihm beschieden, Murphys Gesetz hat zugeschlagen. Es fand kein Herz und keinen Frieden. Ach! Vieles musste es ertragen. De mortuis nil nisi bene. Leb wohl, du Linzer Inseltraum.…

  • Ungeschrieben

    Ich wollte ein Gedicht dir widmen, in Dankbarkeit und voll der Liebe, weil du mir einer Nachricht sandtest, die mich durch einen schweren Tag begleiten sollte. Ich Stümper lieh mir deine Worte, wog ihre Bilder und Gedanken, und wollte sie in eig’ne kleiden. Ich spürte all der Liebe nach, der Zärtlichkeit und auch dem Glück,…

  • Wieder.Kehr

    Wieder fällt eine Tür ins Schloss, wieder verstummt ein Tag in der geschwätzigen Ewigkeit, die keine Erinnerungen ertragen kann. In ihr reihen sich Vergeblichkeiten aneinander wie die machtlosen Wellen eines Schiffes in den rollenden Kieseln am Ufer des Gestern. Schatten tanzen in die traumlose Blindheit der Nacht, nichts bleibt von den Versprechen – sie sind…

  • Immer noch …

    … auch Jahre danach irrt mein Blick hin zu jener Tür, durch die du gekommen bist. Selbstverständlich. Irgendwoher aus der Erinnerung, eine flüchtige Spur, festgebrannt durch die Wiederholung. Wäre ich überrascht? Enttäuscht? Aus jedem neuen Schatten tanzt eine Hoffnung … zerbricht im Näherkommen. Die Vergeblichkeit zerstört die Gefühle, nicht den Schmerz. [Verzeichnis der Texte]

  • Lebens.Brüchig

    Du hast die Welt geteilt nach deinem Willen in neue Kontinente – so, wie es dir gefiel. Nur eine Insel blieb mir, vom Meer umgeben, das nur Erinnerungen an die flachen Ufer spült, wo sie im Sand verrinnen, ohne Spur und ohne Zeichen. Gestrandet, lebensbrüchig, verwandelt sich allmählich im Monotonen der Hoffnung die Banalität des…

  • Flucht

    Der Abend fragt dich nach dem Tag, er fordert Antwort auf die Fragen, die du im Lärm des Tages überhörtest — oder nicht hören wolltest. So fließt dein Leben in die leere Nacht, hat keine Worte, keine Sprache, konturenlos die fahlen Bilder, verschattet die Gedanken. Und wieder fürchtest du die Träume, die dich mit ihrer…

  • Tanz der Rosen

    Die späten Rosen des Sommers tanzen im flüsternden Wind am Ufer des Flusses. Sie berühren einander, lächelnd. Beinahe verschämt senken sie ihre reifen Blüten. Sie stoßen aneinander, einander sanft verzeihend. Doch verstohlen hoffen sie auf ein neues Berühren. Müde von ihrem Spiel, träumen sie in die nahe Nacht. Nur ihr sehnender Duft kann sie verraten.…