Kategorie: Gedichtzyklen

  • Linzer Auge, gestrandet

    Das Linzer Auge liegt an Land und wollte doch so gerne schwimmen. Nun ruht es stumm an Urfahrs Strand und aus dem Aug‘ die Tränen rinnen. Tief drin, in seinem rost’gen Herzen spürt jetzt es nur Verbitterung, doch äußerlich an seinem Rumpf schmerzt heftig die Zerknitterung. Die Hoffnung auf ein langes Drehen war am Fronleichnamstag…

  • The Linzer Eye has Landed

    … Das Linzer Auge hatte endlich sich gedreht, so wie es von den Architekten vorgesehen. Doch wie es manchmal so im Leben geht, ein neues Unglück ist geschehen: Es kam ein Regen, eine hohe Flut, die haben’s einfach mitgerissen! Das Auge nun am Ufer steht und traurig denkt: Es ist beschissen! [Linzer Auge, Stand 4.…

  • I.sch.I.as

    Im Meier gibt es neue Stühle, auf denen ich mich wohler fühle. Die alten waren schlicht ein Schas und quälten meinen Ischias. Nun kann ich länger hocken bleiben und bessere Gedichte schreiben. [Verzeichnis der Texte]

  • Wieder.Kehr

    Wieder fällt eine Tür ins Schloss, wieder verstummt ein Tag in der geschwätzigen Ewigkeit, die keine Erinnerungen ertragen kann. In ihr reihen sich Vergeblichkeiten aneinander wie die machtlosen Wellen eines Schiffes in den rollenden Kieseln am Ufer des Gestern. Schatten tanzen in die traumlose Blindheit der Nacht, nichts bleibt von den Versprechen – sie sind…

  • Café.Terrasse

    Die Menschen, die auf der Terrasse des Cafés sitzen, wirken so alltagsfern unbeschwert. Die Mutter bespricht mit ihrer Tochter das nahe Wochenende, die zwei schlecht gekleideten Lehrer genießen den freien Frühlingsnachmittag. Der smarte Vertreter löffelt vorsichtig die Suppe, und die zwei Frauen hinter mir zerreden die verlorene Arbeit. Der Kellner vergisst nur hie und da…

  • Immer noch …

    … auch Jahre danach irrt mein Blick hin zu jener Tür, durch die du gekommen bist. Selbstverständlich. Irgendwoher aus der Erinnerung, eine flüchtige Spur, festgebrannt durch die Wiederholung. Wäre ich überrascht? Enttäuscht? Aus jedem neuen Schatten tanzt eine Hoffnung … zerbricht im Näherkommen. Die Vergeblichkeit zerstört die Gefühle, nicht den Schmerz. [Verzeichnis der Texte]

  • Lebens.Brüchig

    Du hast die Welt geteilt nach deinem Willen in neue Kontinente – so, wie es dir gefiel. Nur eine Insel blieb mir, vom Meer umgeben, das nur Erinnerungen an die flachen Ufer spült, wo sie im Sand verrinnen, ohne Spur und ohne Zeichen. Gestrandet, lebensbrüchig, verwandelt sich allmählich im Monotonen der Hoffnung die Banalität des…