Kategorie: Gedichtzyklen

  • Silvester.Komm.Ode

    Du legst nun auch in diesem Jahr in die Kommode deines Lebens das Wenige, das kostbar war, und gar so Vieles, das vergebens. Wie gerne schlössest du in das Vergessen mit all dem Lachen auch die Tränen, um nicht an Neuem das zu messen, was Unerfülltes war und Sehnen. Du ahnst in diesem Augenblick, wie…

  • Lebens.Tanz

    Mein Leben ist ein Tanz zwischen zwei Welten, zwischen dem Himmel einer Hoffnung und der Hölle der Erinnerungen. Treibend, getrieben, von Ufer zu Ufer. An keinem steht ein Haus. Das alte Ufer mit den vertrauten Klippen weist mich zurück, hat keinen Hafen mehr, das neue scheint unendlich fern. Das Spiel von Licht und Schatten täuscht…

  • Gegen.Welt

    In manchen Nächten tanzt das Leben – Sternfunken gleich – durch unsre Träume. Ein Licht begleitet entlang der Perlen unsrer Sehnsucht. Die Angst des Tages – schweigt. Die Schreie – fern. Und die Gesichter des Vertrauten – zerfallen. Die Gegenwelt der Nacht greift nach der Hoffnung und spiegelt ein Als ob, bis uns der Morgen…

  • Lebens.Bilder

    Das Schicksal lehnt die Bilder deines Lebens an den Saum der Zeit, achtlos, denn ihm sind alle gleich. Die dunklen Wellen ferner Tage schlagen ans Ufer der Erinnerung und löschen alle Farben. Bald gleichen sie einander, sind austauschbar, erzählen nichts. Die Tränen sind versiegt und auch das Lachen. Allein die Träume spielen mit den Konturen.…

  • Brand.Stifter

    Über Nacht hat ein windiger Geselle die Allee am Flussufer in Brand gesteckt. Mit seinen stürmischen Backen schürt er die Flammen. Das rote Lodern des Ahorns züngelt um die Wette mit dem Gelb der Pappeln gegen das fahle Blau des Himmels. Rund um die Kastanien hat das verdorrte Gras raschelnd Feuer gefangen. Die Schleierfinger des…

  • Kaffee.Haus

    Polyphonien schaukeln von Wand zu Wand, klingelnde Einwürfe von Porzellan und Glas auf den metallenen Tabletts. Das Schnarren der Stühle über dem knarrenden Baß des geteerten Parkettbodens, Flügelschlagen der Gazetten über dem marmornen Schweigen der Tische. Vokalisches Konsonieren, Konsonanz und Konsumation. Wortspitzen ragen heraus, stechen in die Beiläufigkeit. Miniaturen des Augenblicks füllen mein Moleskine. Cafe…

  • Linzer Auge – ein Gleiches

    Das Linzer Auge ist verschwunden! War unser Pinguin am Werk? War schlecht es angebunden? Versenkte es ein Eisesberg? Nichts dergleichen ist geschehen, nur die Blamage wird entschärft. Um sich den Schaden anzusehen, schleppt man es in die Linzer Werft. Vielleicht dreht es sich doch einmal im Jahre zehn, elf oder später. Den Architekten bleibt –…