Kategorie: Wende.Zeiten

  • Hoffnung

    Die Hoffnung ist wie ein Schiff ohne Heimathafen. Es folgt auf der stürmischen See des Lebens dem ewig gleichen Lauf der zehrenden Sonne, hin zu jenem ersehnten Horizont der Erfüllung. Doch trügerisch, unerreichbar bleibt dieser, auch wenn der Sturm leidenschaftlich die Segel bläht. Wie trügerisch ist dieses tägliche Morgenrot, das Hoffnung erweckend Neues verspricht und…

  • Vergeblich

    Gefesselt sind alle Gedanken an die Pflöcke der Erinnerung, kein Glanz des Augenblicks vermag die Ketten zu zerreißen. Vergeblich führt ein Herz den Kampf um neue Hoffnung, neue Träume. Der Tag verirrt sich in den Illusionen der Bilder eines Spiegelkabinetts, das tausendfache Wege trügerisch verspricht und sich in einem Nichts verliert. In dieser Stille verstummt…

  • Chimären

    Der Lärm in den Gassen ist nun müde geworden, das Echo des Tages verliert sich in den Arkaden, die abweisend sind wie die erkaltenden Fassaden der verstummten Häuser. Chimären des Gewesenen und des Werdenden kriechen aus ihren dunklen Winkeln und hoffen auf deine Träume. Bald wird die Stille der Nacht gnadenlos dein Herz umfangen, das…

  • Steine

    Aus all den Steinen, die du beim Pflügen des Ackers deines Lebens am Rain gesammelt hast, wollt’st du in fernen Tagen ein Haus dir für den Winter bauen. Nun ist die Frucht am Feld schon in des Sommers Glut verdorrt. Die Steine werden wohl den Weg im Herbst dir säumen, den schmerzlich ungewiss das Schicksal…

  • Essenz des Lebens

    Die Geduld des Meeres schreibt die Schriftspuren des Lebens in die widerständigen, felsigen Ufer. An den sanften, sandigen Küsten verlieren sich die Lebensspuren im ewig gleichen Schreiben und Löschen. Liegt die Essenz des Lebens im Bleiben oder Vergessen? [Verzeichnis der Texte] <AKUT 08>

  • Ordnung des Alltags

    Die Ordnung des Alltags schlägt Stufen in den Fels deines Lebens. Sein steter Widerstand erfordert Beharrlichkeit. Schlag um Schlag, Tag um Tag. Du erkämpfst den Gipfel, der dir in müden Stunden ferner scheint als im Gestern. Umwege fordert er, manchmal bergab, manchmal zu steil, zu oft vergeblich. [Verzeichnis der Texte] <AKUT 08>

  • Versäumt?

    Für C. Vor langer Zeit bin ich an jedem Tag an deinem Haus vorbeigegangen, die Fenster zu und auch die Türen. Ein schmucker Garten mit abertausend Blumen lag davor, und manche brach ich im Vorübergehn. Dich suchte ich vergeblich hinter diesen Mauern. Nur manchmal, nachts und unbemerkt, fiel doch ein Lichtstrahl in das Dunkel. Zu…