Kategorie: Wende.Zeiten

  • Drei Feuer

    Für M. Drei Feuer brennen am Wegrand, Markierungen dem suchenden Herzen. Das erste Feuer brannte in frühen Tagen ungestüm bis es einschlief und der Wind die Asche der Erinnerungen in der Weite des Lebens verstreute. Das Schicksal hat es von Neuem entfacht. Drei Feuer brennen am Wegrand, Markierungen dem suchenden Herzen. Das zweite in düsteren…

  • Hölle der Erinnerungen

    Ich lebe in einer Hölle der Erinnerungen, die sich in alle Ecken ducken und jedes Tun mit Spott belohnen. Sie wachen über einst Gemeinsames und spiegeln mir die Leere des Tages – tausend- abertausendfach. Mehr als ein halbes Leben vergelten sie mit billigen Almosen, die in der leeren Hand so einem neuen Morgen nur trügerische…

  • Zwei Rosen

    Zwei Rosen erzählen von einer Hoffnung, die – verdorrt wie sie – noch in den Träumen lebt. Sie fragen nach Versprechen, die bess’re Tage gaben, und nach der Liebe, die ewig währen sollte. Noch stechen ihre Dornen und reißen die Gedanken aus ihrer nahen Nacht. Wird einer noch ein Licht entzünden? [Verzeichnis der Gedichte]

  • Die Einsamkeit

    Die Einsamkeit hockt wie eine Bettlerin vor meinem Haus. Sie fordert nichts – und keine Gabe öffnet ihre Faust. Ihr leerer Blick durchdringt die Tür, die ich vergeblich vor ihr verschließe. Ihr lautes Schweigen dringt in jeden Raum, in den ich fliehe. Sie nistet achtlos wie ein schwarzer Vogel in den Gedanken. Der Mantel der…

  • Preis der Einsamkeit

    Was ist der Preis der Einsamkeit? An welchem Ort vergräbst du die Schätze der Erinnerung? Mit welcher Währung zahlst du für versäumte Stunden? Holst du das matte Erz dafür aus deinem Bergwerk der Illusionen? In welcher Münze lässt du die Taler des Vergessens schlagen? Auf welche Bank trägst du den Reichtum deiner Tränen? Und welchen…

  • Verlassen

    Wenn ich die Tür des Hauses öffne fällt mir die Einsamkeit entgegen, stößt mich mit harter Faust zurück und fasst zugleich nach mir mit ihren leeren, kalten Händen. Feindlich und fremd ist alles, was einst vertraut und warm, ein grauer Schleier der Erinnerungen legt sich auf die Gedanken. Die Stille schreit mich an. [Verzeichnis der…

  • Jännernebel über dem Fluss

    Die Jännernebel über dem Fluss versperren den Blick gegen Osten, der Sprechgesang der eifersüchtigen Möwen klingt wie ineinander verschobene Radiostationen. Berichten sie von versäumten Hoffnungen? Die Lastkähne stampfen ihre Melodie in den allmählich erstarrenden Fluss und tragen die eintönige Botschaft der vorübergleitenden Ufer in die endlose Einsamkeit des Meeres. [Verzeichnis der Texte] <AKUT 08>