Über dem Strich,
der Erde und Himmel
trennt und aneinander bindet,
schickt der Tag seine Vorhut,
um das Land zu erkunden.

Noch lümmeln die Dörfer
Ellbogen an Ellbogen
aneinander gedrängt,
der Wald sorgfältig vernäht
mit seinen Lichtungen.

Auf den taunassen Wegen
fliehen müdgetanzte Schimären,
sie fürchten die Blendung,
die alten Fragen,
die ohne Antwort geblieben.

Das nächtlich stumme Grau
beginnt zu zittern.
Die beiden stehen umschlungen am Fenster.
Ihre Erinnerung blättert zurück
und …
vergisst.

Der Morgen


Veröffentlicht in der Alberndorfer Anthologie Nr. 13, Verlag Freya, Linz, 2021.