Wenn der Himmelskörper die Zeit zerteilt,
die kraftlos in den Kreis des Stieres sinkt,
verlischt sein Licht,
verhüllt die Welt in grauen Schalen.
Was vor dem innren Auge lag –
die Berge, Küsten und Gedanken –
vergingen in den letzten Flammen:
das, was im Inneren noch glosend schien,
verblasst in einer Leere, die nicht ruft.
Es wächst, was nie gewachsen ist,
es keimt, was hohl uns bleibt.
Die Sonne, die sich hinter Monden birgt,
wirft ihren Blick auf mich
und meine Sehnsucht,
die sich mir entzieht.
Der Frühling bleibt mir eine Lüge,
verblasst im Dunkel,
noch ehe er begann.
Entstanden nach einem Sonett Petrarcas:
Quando ‚l pianeta che distingue l’ore
ad albergar col Tauro si ritorna,
cade vertù da l’infiammate corna
che veste il mondo di novel colore;
et non pur quel che s’apre a noi di fore,
le rive e i colli, di fioretti adorna,
ma dentro dove già mai non s’aggiorna
gravido fa di sé terrestro humore,
onde tal fructo et simile si colga:
così costei, ch’è tra le donne un sole,
in me movendo de begli occhi i rai
cria d’amor penseri, atti et parole;
ma come ch’ella gli governi o volga,
primavera per me pur non è mai.
Wenn der Planet, der die Stunden scheidet,
wieder in das Haus des Stieres einkehrt,
strömt Kraft von den erglühten Hörnern,
die die Welt mit neuer Farbe kleidet;
und nicht nur das, was sich uns von außen zeigt,
Gestade und Hügel, schmückt sie mit Blumen,
sondern auch drinnen, wo es niemals tagt,
verbindet sie sich dem irdischen Saft,
daraus wird diese und ähnliche Frucht geerntet:
so schafft jene, die unter den Frauen eine Sonne ist,
indem sie die Strahlen der schönen Augen auf mich richtet,
in mir Gedanken, Taten und Worte der Liebe;
aber wie sie sie auch lenkt oder wendet,
wird es doch für mich niemals Frühling.