Vor langer Zeit bin ich an jedem Tag
an deinem Haus vorbeigegangen,
die Fenster zu und auch die Türen.
Ein schmucker Garten
mit abertausend Blumen lag davor,
und manche brach ich im Vorübergehn.
Dich suchte ich vergeblich hinter diesen Mauern.
Nur manchmal, nachts und unbemerkt,
fiel doch ein Lichtstrahl in das Dunkel.
Zu selten fand ich diesen Schein,
der meinen Weg für Augenblicke mir erhellte,
und eine Antwort gab auf meine Fragen.
Doch eines Tages waren alle Fenster offen,
und auch die Türen luden ein.
Ich war in Eile, denn das Leben rief und auch die Pflicht.
Ich komme morgen wieder, versprach mein Herz!
Hab nur Geduld, dann tret ich ein
und geh in jeden Winkel deines Hauses.
Das Leben ließ mir keine Wahl,
denn viele Kämpfe waren zu bestehen –
als Sieger wollt ich wiederkehren.
Doch als nach vielen Wunden und müde
ich dann an deinem Haus vorüberkam,
da waren alle Fenster zu und alle Türen.
Die Blumen sind im Garten längst verblüht,
kein Lichtstrahl mehr wärmt mir das Herz.
Und Stille ringsum. Stille. Stille.
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