Kategorie: Fluss.Gedichte

  • Eisenbahn.Brücke

    Auf der Eisenbahnbrücke rollen die Fahrzeuge ihr Ta-ta-tata auf die imaginären Schwellen, hinter den drängenden Rädern wirbelt der Wind, staubballend auf und nieder, ta-ta-tata. Ein Schubschiff kreuzt unter dem Ta-ta-tata die Spur der Pylonen, die Schnäbel der Möwen stechen im Bugschaum diagonal zwischen das Ta-ta-tata. Die tiefe Sonne schneidet ihre Schatten gittrig auf den Asphalt.…

  • Aufbruch.Stimmung

    Noch tragen die Eichen das Laub der alten Tage, die Stürme des Neuen greifen entschlossen nach den brüchig gewordenen Ästen. Das Geschnatter der Böen zerbricht das Blau des Himmels im Spiegel des Flusses. Noch kleidet das Herz die Trauer der vertrauten Enttäuschung, die neuen Stunden überschreiben zögernd nur die Spuren des Gestern. Die Schreie der…

  • Aus.Zeit

    Die Möwen stehen über dem Fluss im Wind und halten die Zeit an. Das herbstliche Licht erschöpft sich im Grau ihres Gefieders. Im Stillstand schichten sich flüchtige Bilder, türmen sich in verschatteten Wolken. Der Fluss erstarrt zum Gräberfeld des Versäumten. Aus der Dämmerung nähert sich dir die fremde Sanftheit dieser Augen, als könntest du noch…

  • Herbstabend

    Der Wind in den Gräsern ist erloschen, das letzte Azur beugt sich über den Fluss, die Flammen züngeln schon an den Alleen. Die Tore der Scheunen sind geschlossen, das graue Lied des Flusses kriecht die Ufer herauf. Die Gebete verstummen auf den müdegesprochenen Lippen, die Götter ziehen sich in ihre Gärten zurück. Die Vögel sind…

  • Fluss.Kiesel

    Menschen sind wie Kiesel am flachen Ufer des Flusses, sie ruhen für eine knappe Zeit umspült vom Leben. Sie gleichen einander und sind einander doch fremd. Sie rollen im Wechsel der Wellen ein Stück des Weges – scheinbar – im Gleichklang dahin. Sie stoßen aneinander, flüchtig und absichtslos, sie finden sich und werden getrennt im…

  • Brand.Stifter

    Über Nacht hat ein windiger Geselle die Allee am Flussufer in Brand gesteckt. Mit seinen stürmischen Backen schürt er die Flammen. Das rote Lodern des Ahorns züngelt um die Wette mit dem Gelb der Pappeln gegen das fahle Blau des Himmels. Rund um die Kastanien hat das verdorrte Gras raschelnd Feuer gefangen. Die Schleierfinger des…

  • Tanz der Rosen

    Die späten Rosen des Sommers tanzen im flüsternden Wind am Ufer des Flusses. Sie berühren einander, lächelnd. Beinahe verschämt senken sie ihre reifen Blüten. Sie stoßen aneinander, einander sanft verzeihend. Doch verstohlen hoffen sie auf ein neues Berühren. Müde von ihrem Spiel, träumen sie in die nahe Nacht. Nur ihr sehnender Duft kann sie verraten.…