Beide warteten.

Als er sie ansprach,
lehnte sie sich zögernd gegen die Wand
neben dem offenen Fenster,
öffnete die Lippen zu einer Antwort,
die er kaum verstand,
denn er hörte nur das Vibrieren ihrer Stimme
die in ihm noch später auf dem Heimweg nachklang.

Sie schob die Sonnenbrille höher ins Haar,
was das Spöttische in ihren Augen
sanft und wiegend unterstrich,
wenn sie den Kopf zur Seite neigte.

Ein Streifen Sonne fiel ihr auf das Knie
unter dem kurzen gelben Rock.
als sie das Bein vorschob,
und ihren Fuß gegen die Wand stützte.

Es war, als böge sich ihr Körper
wie ein Bogen unter vibrierender Spannung,
zögernd und fordernd zugleich.

Heute suche ich manchmal
die Spuren jener Begegnung
in deinem Gesicht,
in deiner Stimme,
in der Spannung deines Körpers.

Deine Stimme ist härter geworden,
doch manchmal fühlt mein Herz
ihren Nachhall wie damals,
Deine Augen sind schmäler geworden
und irren oft fragend herum.
Suchen sie das flirrende Licht
der ersten Begegnung?
Beugt sich dein Körper
unter einer trauernden Müdigkeit,
die eine stille Sehnsucht
nach der atemlosen Spannung
jenes Tages in sich birgt?

Ist der Bogen noch nicht zerbrochen?


[Verzeichnis der Gedichte]

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