Es gibt Orte,
an denen schnürt dir die Erinnerung die Kehle zu,
legt sich ein unerbittlich Band
glühend um dein Herz.

Es gibt Orte,
dort öffnet sich ein Tor zur Angst,
zum Unerhörten, Ungeglaubten,
das die Gedanken schier erblinden läßt.

Es gibt Orte,
an denen paart sich deine Angst mit der Zerstörung,
sodass dein sichres Kartenhaus
im Sturm der Illusionen zusammenstürzt.

Es gibt Orte,
wo Vergangenheit und Zukunft
sich ohne Gegenwart begegnen.
Dort hast du keine Tränen, nur den Schmerz.

Kerzen Reihe w&c


[Verzeichnis der Gedichte]

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Angst & Furcht

    Vertraue Deiner Angst: sie kann Dich retten.
    Mißtraue Deiner Angst: Sie kann Dich vernichten.
    Verwirf Deine Angst,
    wenn sie Dich blind einem entgegenwerfen will,
    den sie Dir als Feind vorstellt.
    Verbiete der Furcht, sich bei Dir einzuschleichen unter dem Mantel der Angst.
    Denn Furcht, sagt man, sei Angst ohne Grund.
    Verbiete der Feigheit, sich bei Dir einzuschleichen unter dem Mantel der Angst.
    Denn Feigheit, sagt man, sei Angst ohne Menschlichkeit.
    Verbiete Deiner Angst, dreist zu hecken.
    Denn eine Angst mag der Seele Not sein.
    Viele Ängste aber sind der Seele Tod.
    Mache Dich zum Herrn Deiner Angst.
    Dann gehört sie dir allein, ohne Dich zu verraten:
    erinnert Dich an Deine Gebrechlichkeit,
    aber schützt sie statt zu nehmen.

    Somnium Thesaurus

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.