Zum 26. 10.

Du ertappst dich dabei,
dass du dein Leben inszenierst.
Das Lächeln vorhin – ein Um-zu,
deine Haltung – Attitüde.

Du bist nur ein Spiegel,
der sein Gegenüber reflektiert,
Gefühle akribisch registriert,
mit einem Achselzucken quittiert.

Du saugst das Leben auf,
kannst nichts davon für dich behalten,
gibst gerecht buchführend alles zurück,
ohne deine Spuren einzumischen.

So bleibst du auf dich zurückgeworfen,
kannst deine Leere nicht füllen,
bist nur ein Gefäß deiner selbst,
Hoffnung bleibt dir fremd.

Was ist das: Liebe?

Claudia Taller im Spiegel


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