Regentanz

Melodien tropfen auf die Haut der Stadt,
Pfützen werden zu ihrem Echo.
Passanten verschmelzen
im Rhythmus ihres Eilens.
Der müde gewordene Tag
lehnt sich in schützende Nischen.
Tropfen reihen sich im Neontanz,
flüstern einander Geschichten zu,
mitgelauscht in fernen Wolken.
Wörter stellen sich schlafend,
hoffen auf den Schatten der Nacht.

Dieses Gedicht wurde vom 14.-16.11.2024, 10-18  Uhr von Daniel Böswirth mit einer Kluppe an zwei dafür vorgesehenen Orten angebracht. Ein Teil wurde abgenommen und wanderte direkt in eine Ausstellung im Stadtviertel (Kunstraum Seestadt, Maria-Tusch-Straße 22). Dort wurden manche der vor Ort entstandenen Gedichte vervielfältigt und an herab hängenden Zettelfäden angebracht, so dass diese unmittelbar von Besucher*innen gepflückt und mit nach Hause genommen werden können. Dem vielseitigen Künstler Daniel Böswirth gelangt es mit seinem Literaturprojekt Lyrik On Line, dass der Kunstraum kein elitärer Ort des Betrachtens mehr ist, sondern eine offene Plattform, bei der sich jede*r beteiligen kann.


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