Kategorie: Gedichte

  • Liebe.Er.Klärung

    Du sagst Du hast geträumt Du liefest auf eine Menge zu Du hast nur mich gesehen

  • Geister

    Ein Flur voll schattenloser Lampen fällt ins Dunkel Gemeinsam mit dem Bersten gläs’ner Kugeln. Glas ist nun überall, und so zersplittert, dass es vergisst Das schwache Glimmen deines Steichholzscheins zu spiegeln für deine letzte Zigarette. So ist sie also. Die Endlichkeit des letzten Wunsches. Ich kenn’ die Toten, ich weiß, wohin die Geister gehen, Um…

  • Kollateral.Fragen.Chronologie

    Welche Farben hat die Flagge, mit der jedes Jahr am 1. Januar die Denkmäler von Stepan B. geschmückt werden? Hat Heinz F. am 24. Juni 2014 in der Wirtschaftskammer in W. die rechte oder die linke Schulter von Wladimir P. gestreichelt? In welcher Sprache müssen seit dem 1. September 2020 die russischsprachigen Schülerinnen und Schüler…

  • Morgenmond

    Der trübe Schatten eines Morgenmonds? Nein, nur der Schnee, der auf die Erde schwebt. Der Nebelschleier erblühender Blumen? Nein, nur die Poesie, die auf zum Himmel lächelt. Übertragung des Gedichts „The faint shadow of the morning moon?“ von Yone Noguchi in „Selected Poems of Yone Noguchi“ (The Four Seas Company, 1921).

  • Petrichor

    Daheim, das war die Zimmerküchewohnung im einstöckigen Vorstadthaus. Es steht schon lang nicht mehr. Daheim, das waren die Gassen und Trottoirs im Bezirk, der gern verzögerte Schulweg. Ihre Namen sind verblasst. Daheim, das waren Menschen und Gedanken, die die Tage und Nächte querten. Sie sind verschollen. Die Bilder und Stimmen verschwommen, die Fassaden verputzt und…

  • Die Liebe der Stadt

    Für einen kurzen goldenen Moment, wie ein seltener Wein, brandete die anmutige Stadt über ihre Grenzen; Ohne Rücksicht auf meine Herkunft, Vergessend, dass ich ein fremder Gast war, Sie beugte sich zu mir, mein feindliches Herz zu gewinnen, Presste mich leidenschaftlich an ihre weiche Brust; Die große, stolze Stadt, ergriffen von einer seltsamen Liebe, Beugte…

  • Vergangene Tage

    Ihr vergangenen, liebgewonnenen Tage, Könnte die Hand der Erinnerung Dein Morgenlicht, deine Abendstrahlen Aus der grauen Urne der Zeit noch einmal holen. Dann könnte dieses ruhelose Herz schweigen, Das müdgeword’ne Aug‘ sich schließen, Und die Hoffnung ihre Spuren zusammenfalten, Während die schönen Gespenster aufsteigen. Doch wie ein Kind in den Armen des Ozeans, streben wir…