Kategorie: Nacht & Tag

  • Spuren.Suche

    Du gehst die selben Wege jeden Tag, doch deine eignen Spuren sind verblasst. Des Vortags Schritte sind zu leicht als dass sie blieben. Nur manchmal findest du aus frühen Tagen ein vages Zeichen, einem Schatten gleichend, Chiffre für schon vergessen erhoffte Wunden. Und schneller werden deine Schritte, um die Erinnerungen hinter dir zu lassen. Und…

  • Probe.Leben

    Das Leben ist nur eine Exposition, Probe auf den Ernstfall. Du blätterst in den Möglichkeiten, die Zeit löscht die Optionen – nach und nach. Was bleibt an der Pinnwand deines Lebens? Illusionen, Träume? Verstellung, Lügen, Torheiten? Rufe aus der Vergeblichkeit? Landkarten ohne Orte, namenlose Straßen, Feldwege, Irrwege, Labyrinthe. Du verkleidest dich, damit du erkannt wirst…

  • Bettlern gleich

    Bettlern gleich, hingeduckt an den Ufern des Stroms der Flanierenden. Wenige haben – en passant – einen Blick, noch weniger ein Wort. Grau ragen die Tempel auf, drohend ihre Schatten, grell die nächtlichen Gebete in der Lichtaura der Stadt. Geblendet, allmählich blind, heimkehrend in die Suburbs des Alltags, verschattet Phantasie die Grenzen, nur die Träume…

  • Fenster.Geschichten

    Hinter den nächtlichen Fenstern kauern die Geschichten, die keiner erzählt. Wortlose Zeugen von Anfängen, mehr noch vom Enden, von zerbrochenen Illusionen. Hinter den Fenstern sind die Menschen erloschen, nur ein Licht wirft seinen Schatten in die Gasse, die keine Stimmen hat und kein Begehren. Die Fenster starren müde in die verstummte Nacht, führen unbelauscht ihren…

  • Fluss.Kiesel

    Menschen sind wie Kiesel am flachen Ufer des Flusses, sie ruhen für eine knappe Zeit umspült vom Leben. Sie gleichen einander und sind einander doch fremd. Sie rollen im Wechsel der Wellen ein Stück des Weges – scheinbar – im Gleichklang dahin. Sie stoßen aneinander, flüchtig und absichtslos, sie finden sich und werden getrennt im…

  • Schnee.Decke

    Der Schnee ist gnädig und deckt die Wunden im Land der leergeträumten Seele. Das samt’ne Weiß vermag jedoch nur kurz den Blick zu täuschen, das Herz verspürt die Brache, die darunter ruht. Das Feuer hat die Ernte am Ende des Sommers … verzehrt. Kein Anfang ruht im Schoß der schwarzen Erde, das einer neuen Zeit…

  • Gegen.Welt

    In manchen Nächten tanzt das Leben – Sternfunken gleich – durch unsre Träume. Ein Licht begleitet entlang der Perlen unsrer Sehnsucht. Die Angst des Tages – schweigt. Die Schreie – fern. Und die Gesichter des Vertrauten – zerfallen. Die Gegenwelt der Nacht greift nach der Hoffnung und spiegelt ein Als ob, bis uns der Morgen…