Kategorie: Sonette
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Das Grauen
Oh Grauen, du Schrecken der Nacht, kriechst in die Köpfe, willst Kontrolle erhalten, dein Schritt die Drohung erfühlbarer macht, bis wir spüren, wie unsere Seelen erkalten. Du bist der Dämon, der in uns lauert, die Bestie, die nachts unterm Bett sich versteckt, das Monster, das uns zum Rasen erschauert, und unser Herz mit Angst und…
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Unsere Stille
Mit dir gemeinsam zu schweigen gleicht dem Lächeln eines schlafenden Kindes, dem Wunder seiner fraglosen Träume, dem sanften Atmen seines Ruhens. Mit dir gemeinsam zu schweigen ist wie ein geschenkter Abschied vom schrillenden Klang des Tages, vom verschlingenden Gewirr der Menge. Hinaus auf eine sich öffnende Wiese mit duftend blühenden Bäumen unter einem überblauen Himmel.…
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Herr Kübel sucht Trost
Herr Kübel tröstet sich gar schnell, nachdem das Glück ihn so verlassen, und rollt ganz hurtig ins Bordell, um doch noch Liebe auszufassen. Schon an der Bar sieht er mit Wonne mit ihrem Deckel lockend winken, die grell geschminkte gelbe Tonne. Soll er mit ihr Champagner trinken? Da sieht er an den Stangen tanzen gar…
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Herr Kübel und Herr Drehstuhl
Herr Kübel seufzt grad aus dem Vollen, denkt an Frau Sofa, Liebe, Glück, da hört er neben sich ein Rollen: Herr Drehstuhl rückt in seinen Blick. „Der ist ja ziemlich ramponiert“, denkt Kübel, doch er sagt es nicht. Herr Drehstuhl aber kokettiert, setzt auf ein schwärmerisch Gesicht: „Na Schatz, wie wär es mit uns beiden?“…
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Aus dem Leben des Herrn Kübel
Was bisher geschah: Das rosa Sofa Herrn Kübels Tränen Rosa Sofa 2.0 Herr Kübel 2.0 Herrn Kübels Apokalypse Neues Übel für Herrn Kübel? Herr Kübel und Herr Drehstuhl Herr Kübel sucht Trost
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Neues Übel für Herrn Kübel?
Herr Kübel zeigt uns grad den Rücken, denn Männer kamen früh am Morgen, den Platz mit rotweißrotem Band zu schmücken. Herr Kübel macht sich darob Sorgen. Für wen entsteht hier ein Revier? Herr Kübel fragt sich leis: Wozu? Gilt es dem Hause, gilt es mir? Und landet bald ein Kakadu? Insgeheim mag Kübel hoffen, Frau…
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Herrn Kübels Apokalypse
Das Jüngste Gericht ist gerade vorbei und hat die Welt befreit von allem Übel, da sieht man unter all der Jubelei auf einer Wolke sitzen den Herrn Kübel. Blitzblank geputzt nippt er am Nektarglas, doch wahrlich: glücklich wirkt er nicht. Er knabbert Manna, ist ganz blass und zeigt sein traurigstes Gesicht. Sah er doch auf…