ich ging einmal, gedanken bar,
über den städtischen schuttabladeplatz,
zum ersten mal in diesem jahr.
da plötzlich, zwischen lumpen,
sah ich am städtischen schuttabladeplatz
bei alten fahrradpumpen
und zerrissenen schuhen
ein rosablaues ding
ruhen.
ich wollte mich bücken
zwischen zwei vergessenen
gedächtnislücken
am städtischen schuttabladeplatz,
da entdeckte ich, was es war.
ein rosablaues sommerkleid.
da ich männlichen geschlechtes
wußte ich
nichts rechtes
damit anzufangen.
dachte: vielleicht für meine frau.
hob es auf das ding,
so rosablau,
rollte es zusammen. es war noch neu.
und ging meines weges.
noch am abend des gleichen tages
schenkte ich es meiner frau.
die herkunft verschwieg ich, den ort.
zuerst freute sich meine frau,
doch das rosblaue war etwas zu klein,
und ich sollte es umtauschen gehen.
die nacht ging vorüber.
früh am morgen ging ich in ein kaufhaus
und zeigte das rosablaue ding.
doch in dem kaufhaus
hatte man nichts dergleichen
auf lager.
wie wärs mit einem gelben oder grünem?
das hätte man auf lager.
ich danke und ging.
und noch immer hielt ich
das rosablaue sommerkleid
in meinen händen.
es tat mir leid …
dabei aber
ließ ich es nicht bewenden
und ging in ein fachgeschäft.
dort hatte man rote und blaue
auf lager.
und ich danke und ging. es kam der abend.
ich ging nach hause zu meiner frau
und das ding in meinen händen grinste rosablau.
ich mußte gestehen
die herkunft, den ort.
meine frau lachte und am nächsten morgen
schickte sie mich fort.
also ging ich bei ersten hahnenschrei
auf den städtischen schuttabladeplatz
hinaus. in meinen händen
hielt ich das rosablaue sommerkleid.
es tat mir noch mehr leid.
und ich suchte die fahrradpumpen
und legte das blaurosa kleid
zwischen die lumpen.
besser, ich schmiss.
und ich danke nicht und ging.

nachspiel:
es war im sommer, ich saß in einem
städtischen park auf einer bank.
da kam auf einmal des weges,
sie werden es nicht glauben,
das rosablaue ding.
es setzte sich auf die bank
neben mich hin, das ding.
ich wollte fragen,
ich mußte lachen,
ich wollte etwas sagen …
ich dachte an den städtischen schuttabladeplatz …
sie sah mich verwundert an,
schüttelte den kopf,
stand auf und ging.
das rosa … hahahaha … blaue …hahahaha … ding.
hahahahahahahahahahahahahahahahahahahahaha!

das war vor einem jahr! heute bin ich aus dem
irrenhaus entlassen worden. hahahahahahaha!
und die moral von der geschicht,
geh niemals auf den städtischen schuttabladeplatz nicht.

w.s. scripsit 1966