Emotionen sind der Treibstoff, der Geschichten am Laufen hält und sie von bloßen Erzählungen in lebendige Erlebnisse verwandelt, denn wenn man emotionale Geschichten erzählt, bleiben sie bei den Leserinnen und Lesern im Gedächtnis, weil das menschliche Gehirn darauf ausgelegt ist, Erlebnisse und Erfahrungen mit emotionalen Höhepunkten besser zu speichern.

Die Psychologie hinter emotionalen Geschichten liegt in der menschlichen Natur und ist tief in unserer evolutionären Entwicklung verwurzelt, denn schon in prähistorischen Zeiten haben Menschen Geschichten erzählt, um Informationen weiterzugeben und soziale Bindungen zu stärken. Im Laufe der Jahrtausende hat sich das menschliche Gehirn darauf programmiert, Geschichten zu lieben und sich mit ihnen zu verbinden, wobei Emotionen eine zentrale Rolle spielen, da sie eine direkte Verbindung zu den innersten Empfindungen herstellen. Beim Lesen einer Geschichte, die Emotionen auslöst, wird das limbische System des Gehirns aktiviert, das für die Verarbeitung von Gefühlen zuständig ist, was schließlich dazu führt, dass der Leser eine tiefere Verbindung zu der Geschichte und den darin vorkommenden Figuren aufbaut. Sie können sich durch die geweckten Emotionen in die Situationen hineinversetzen und fühlen sich involviert, wodurch eine starke und dauerhafte emotionale Bindung entsteht.

Eine erfolgreiche Strategie für das Schreiben nachhaltiger Texte besteht darin, Geschichten aus der Perspektive von Figuren zu erzählen, die die Leserinnen und Leser repräsentieren. Auf diese Weise können sich die Leser und Leserinnen leichter mit den Charakteren identifizieren und ihre Emotionen teilen. Durch die authentische Darstellung der Erfahrungen und Gefühle der Figuren wird eine direkte Verbindung zu den Lesern und Leserinnen hergestellt. Ein weiterer effektiver Ansatz ist die Verwendung einer bildhaften Sprache, um die Vorstellungskraft anzuregen, denn durch lebhafte und detaillierte Beschreibungen können Autorinnen und Autoren ein lebendiges Bild der Geschichte vermitteln, d. h. die Leser und Leserinnen werden förmlich in die Szene hineingezogen und können sich die Handlung und die Charaktere deutlich vorstellen. Die Autorinnen und Autoren sollten auch darauf achten, in ihren Texten eine emotionale Reise zu schaffen, d.h. die Leserinnen und Leser sollten von Anfang bis Ende mit den Figuren mitfiebern und mitleiden können, was durch einen sorgfältigen Aufbau und die Steuerung der Spannung und des emotionalen Gehalts der Geschichte erreicht werden kann. Die Leser und Leserinnen sollen auf eine emotionale Reise mitgenommen werden, die sie gemeinsam mit den Figuren erleben.