Charles Simic ist ein 1938 in Belgrad geborener US-amerikanischer Dichter, und gilt weithin als einer der einfühlsamsten Poeten, wobei sein Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, unter anderem 1990 mit dem Pulitzer-Preis. Er ist der 15. Poeta laureatus der USA, zu dem er 2007 ernannt wurde.

Obwohl er erst mit fünfzehn aus Jugoslawien über Italien und Frankreich in die USA emigrierte, schreibt Simic auf Englisch und schöpft aus seinen persönlichen Erfahrungen dieser Zeit des Zweiten Weltkriegs und danach, um Gedichte zu verfassen. Simics erste Gedichte wurden 1959 veröffentlicht, begann ein Studium an der Universität von Chicago, erhielt 1966 seinen Bachelor-Abschluss an der New York University. Sein erster Gedichtband „What the Grass Says“ wurde im folgenden Jahr veröffentlicht.

Einige der bekanntesten Werke von Simic stellen die Unterscheidung zwischen dem Gewöhnlichen und dem Außergewöhnlichen in Frage, er belebt leblose Gegenstände und verleiht ihnen Substanz, indem er die Fremdartigkeit von scheinbar gewöhnlichen Dingen wahrnimmt, wobei sogar leblose Gegenstände beginnen, ein Eigenleben führen. Hinter einer Reihe von Gedichten stehen Kindheitserfahrungen von Krieg, Armut und Hunger, doch weisen sogar die düstersten Gedichte eine Lebendigkeit des Stils und der Phantasie auf, die durch die Kunst positiv gewendet werden. Simics Vorliebe für kurze, ungeschönte Formulierungen verleiht auch verwirrenden oder unerhörten Szenen einen Hauch von Alltäglichkeit und Nachvollziehbarkeit. Sein poetischer Stil hat sich im Laufe der Zeit wenig verändert, was aber nichts an der Qualität seiner Dichtung ändert. Besonders seine Beobachtung des Großen im Kleinen überrascht in seinen Versen, die oft so schlicht daherkommen, dass sich deren poetische Kraft erst bei mehrmaligen Lesen vollkommen erschließt.

Er unterrichtete über 30 Jahre lang Englisch und kreatives Schreiben an der University of New Hampshire. Heute ist er dort emeritierter Professor für Amerikanische Literatur und kreatives Schreiben, schreibt weiterhin Gedichte und Essays, ist aber auch Übersetzer zahlreicher Werke aus den Ländern des früheren Jugoslawiens.

Über seine eigene Art des Schreibens sagt Simic: When you start putting words on the page, an associative process takes over. And, all of a sudden, there are surprises. All of a sudden you say to yourself, ‘My God, how did this come into your head? Why is this on the page?’ I just simply go where it takes me.


[Quelle: https://www.youtube.com/embed/xaSQcx9WYuE]


Hier der Versuch einer Nachdichtung von zwölf Gedichte aus den verschiedensten Epochen von Simic Schaffen – bei den Texten jeweils ein Link zum Original und der Hinweis auf die Quelle: